Eduard Zeller
Eduard Zeller
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
Rektor 1878/1879
* 22. 01. 1814 Kleinbottwar bei Marbach
† 19. 03. 1908 Stuttgart
Philosoph
1840 Privatdozent in Tübingen
1847 ao. Professor der Theologie in Bern
1862 ao. Professor der Philosophie in Heidelberg
1872 Professor der Philosophie in Berlin
Rektor 1878/1879
* 22. 01. 1814 Kleinbottwar bei Marbach
† 19. 03. 1908 Stuttgart
Philosoph
1840 Privatdozent in Tübingen
1847 ao. Professor der Theologie in Bern
1862 ao. Professor der Philosophie in Heidelberg
1872 Professor der Philosophie in Berlin
Eduard Zeller studierte ab 1831 an der Tübinger Universität Philosophie und ab 1833 Theologie als Stipendiat des Tübinger Stifts. Zu Anfang lag der wissenschaftliche Schwerpunkt Zellers auf dem Gebiet der Theologie. Seine Berufung auf einen Lehrstuhl an der Tübinger Universität scheiterte zunächst neben fakultätsinternen Wirren u. a. an pietistischen Angriffen gegen seine Person. Später war er im Zusammenhang mit den Vormärz-Turbulenzen Anfeindungen ausgesetzt und wurde vom Hof gemaßregelt, so dass er schließlich eine Professur in Bern annahm. In Marburg trat Zeller, der der Theologie bereits seit längerem entfremdet war, in die philosophische Fakultät über. Nach einer weiteren Station in Heidelberg wurde Zeller schließlich 1872 als Nachfolger des verstorbenen, ehemaligen Rektors Friedrich Adolf Trendelenburg nach Berlin berufen. Hier lehrte Zeller bis zu seiner Emeritierung, wenngleich ohne größere Resonanz, da die Hörerschaft seine Lehrveranstaltungen wegen des starken schwäbischen Dialekts als wenig attraktiv empfunden zu haben scheint. Bildungspolitisch vertrat Zeller – gegen die Reformbemühungen Kaiser Wilhelms II. – das neuhumanistische Bildungsideal, was an seiner Rektoratsrede „Ueber den wissenschaftlichen Unterricht bei den Griechen“ deutlich wird.
In der Philosophie war Zeller zunächst Hegels, später Kants Positionen verpflichtet und wurde zu einem der ersten Vertreter der Strömung des Neukantianismus. Er betrachtete die Erkenntnistheorie als die Grunddisziplin der Philosophie und führte mit seiner Schrift „Ueber Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie“ (1862) den Begriff endgültig in die philosophische Terminologie ein. Auch als Philosophiehistoriker erlangte Zeller große Bedeutung. Das fünfbändige Werk „Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung“ (1844 - 1852) ist zweifellos seine Hauptschrift, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und bis heute Nachdrucke und Neuauflagen erlebt.
In der Philosophie war Zeller zunächst Hegels, später Kants Positionen verpflichtet und wurde zu einem der ersten Vertreter der Strömung des Neukantianismus. Er betrachtete die Erkenntnistheorie als die Grunddisziplin der Philosophie und führte mit seiner Schrift „Ueber Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie“ (1862) den Begriff endgültig in die philosophische Terminologie ein. Auch als Philosophiehistoriker erlangte Zeller große Bedeutung. Das fünfbändige Werk „Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung“ (1844 - 1852) ist zweifellos seine Hauptschrift, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde und bis heute Nachdrucke und Neuauflagen erlebt.