Humboldt-Universität zu Berlin - August-Boeckh-Antikezentrum

Johann Gustav Droysen

Johann Gustav Droysen
Droysen

 

Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin

* 06. 07. 1808  Treptow an der Rega (Trzebiatów, Polen)
† 19. 06. 1884 Berlin

 

 

Historiker

 

1835 außerordentlicher Professor für klassische Philologie und alte Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin

1840 Professor für Geschichte an der Universität Kiel

1851 Professor für Geschichte an der Universität Jena

1859 Professor für Geschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin

1867 Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften

 

 

Nach dem Besuch des Marienstiftsgymnasiums in Stettin nimmt Droysen zu Ostern 1826 sein Studium an der klassischen Philologie und der Philosophie an der Berliner Universität auf. Hier wird er besonders durch August Boeckh und Georg Friedrich Wilhelm Hegel geprägt. Im April 1829 besteht  Droysen die Prüfung für das höhere Schulamt und absolviert an-schließend sein Probejahr am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, wo er später auch eine feste Anstellung erhält und bis zu seinem Weggang nach Kiel im Frühjahr 1840 unterrichtet.

 


Seine wissenschaftliche Karriere beginnt er als klassischer Philologe und Althistoriker. 1832 erscheint seine zweibändige Übersetzung der Werke des Äschylos und 1833 seine „Geschichte Alexanders des Großen“. 1840 folgt Droysen einem Ruf an die Kieler Universität und behandelt dort entsprechend seiner Anstellung das ganze Gebiet der Geschichte, womit sich sein For¬schungsinteresse von der Alten hin zur Neueren Geschichte verlagert.
Im Frühjahr 1848 fungiert Droysen im Siebzehnerausschuss in Frankfurt am Main als Vertrauensmann der Provisorischen Regierung der Herzogtümer Schleswig-Holstein. Bei den Wahlen zur ersten deutschen Nationalversammlung Anfang Mai 1848 wird er dann im fünften Holsteinischen Wahlbezirk als Abgeordneter gewählt. Im Paulskirchenparlament gehört Droysen dem rechten Zentrum an und arbeitet im Verfassungsausschuss mit, wo er für national-liberale Ziele eintritt. Politisch favorisiert er die kleindeutsche Lösung unter preußischer Führung mit einem konstitutionellen Erbkaisertum der Hohenzollern.


Zum Wintersemester 1851/52 folgt Droysen einem Ruf an die Universität Jena, wo er seine Forschungen zur „Geschichte der preußischen Politik“ beginnt, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigten werden. Im Sommersemester 1857, ebenfalls in Jena hält er erstmals seine Vorlesung über „Historische Encyclopädie und Methodologie“.


1859 nimmt  Droysen den von ihm lang ersehnten Ruf an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin an, wo er bis zu seinem Tod lehren wird. Droysen stirbt kurz vor seinem 76. Geburtstag und wird auf dem Alten Zwölf-Apostel-Kirchhof in Berlin-Schöneberg (Kolonnenstr. 24–25) bestattet, wo heute eine Ehrengrabstelle an ihn erinnert, da die ursprüngliche Grabstätte 1944 aufgelöst wurde.

 

Weitere Informationen unter: http://www.droysen-archiv.hu-berlin.de/

 

Verfasserin: Christiane Hackel