Humboldt-Universität zu Berlin - August-Boeckh-Antikezentrum

Werner Hartke

Werner Hartke

 

Porträt von Werner Hartke
Portrait klein Werner Hartke
Humboldt-Universität zu Berlin

Rektor 1957/1959

* 01. 03. 1907 Eschwege
† 14. 06. 1993 Berlin

Altphilologe

1944 Professor für Klassische Philologie in Königsberg

1950 Professor für Klassische Philologie in Rostock

1955 Professor für Lateinische Sprache und Literatur in Berlin

1958 bis 1968 Präsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften
 

Werner Hartke studierte nach seinem Abitur 1925 bis 1931 Klassische Philologie, Archäologie, Philosophie, Mathematik und Sport an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Dort promovierte er 1932 und war bis 1933 wissenschaftlicher Assistent. Im Jahre 1934 wechselte Hartke als Lektor und wissenschaftlicher Oberassistent nach Königsberg. In die NSDAP trat er 1937 ein. Zum Thema „Geschichte und Politik im spätantiken Rom. Untersuchungen über die Scriptores historiae Augustae“ habilitierte er sich 1939. Nach seiner Tätigkeit als Dozent wurde er 1944 zum Professor für klassische Philologie berufen und übernahm gleichzeitig das Amt des Direktors des Instituts für Altertumskunde. Nach Kriegsende, 1945, wurde Hartke wissenschaftlicher Assistent in Göttingen. Im selben Jahr trat er in die KPD ein und im darauf folgenden Jahr wurde er Mitglied der SED.

1948 folgte er dem Ruf der Universität Rostock als Professor mit Lehrauftrag für Klassische Philologie. Sieben Jahre später übernahm er den Lehrstuhl für Lateinische Sprache und Literatur an der Humboldt-Universität, zeitgleich wurde er Direktor des Instituts für Altertumskunde und Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften. 1957 wurde Werner Hartke Rektor. In dieser Funktion führte er ein Jahr später die obligatorische Militärausbildung der Studenten an der Universität ein. Die Akademie der Wissenschaften der UdSSR berief ihn 1966 zu ihrem Mitglied. Neben Johannes Irmscher und Joachim Herrmann war er einer der wichtigsten Wissenschaftsorganisatoren im Bereich der Altertumskunde dieser Zeit. Die Zeitschrift „Klio“ gab er heraus.

Von 1940 bis 1945 diente er als Wehrmachtsoffizier und intern auch noch als Geheimdienstoffizier des militärischen Abschirmdienstes. Auch zu DDR-Zeiten kam er einer Doppelfunktion nach ­­- einerseits Wissenschaftler, Hochschullehrer und Rektor und andererseits wurde er vom Ministerium für Staatssicherheit als „Geheimer Mitarbeiter Sicherheit“ unter dem Decknamen „Heide“ geführt.